Die Stadt Kiel hat vergangene Woche extrem kurzfristig einen der schönsten Projekte in Kiel, den Gaarten für alle im Kirchenweg in Gaarden geschlossen und plattgemacht. Laut KN unter dem Vorwand, dass sich dort auch ein Platz für wohnungslose und konsumiernende Menschen gefunden hätte.
Aber eine Stadt, die seit Jahren aktiv Leute an den Rand schiebt und tausende Sozialwohnungen an Vonovia verscherbelt, darf nicht überrascht tun, wenn es Wohnungslosigkeit und Drogenkonsum gibt. Die Antwort darauf kann doch nicht sein, Stadtteilprojekte wie einen gemeinschaftlich genutzen Garten von buchstäblich einer Woche auf die andere zu schließen und dem Erdboden gleich zu machen – das war einer der wenigen Rückzugsorte, die Menschen noch übrig hatten!
Verdrängung ist keine Lösung, sondern einfach nur komplett antisoziale Gentrifizierungspolitik, um Haus&Grund in die Tasche zu spielen. Und die KN spielt dieses Spiel fröhlich mit und verdreht, was eigentlich die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen in Kiel sind: nämlich tatsächlich bezahlbarer Wohnraum, geförderte Sozial – und Stadtteilprojekte anstatt Hetze gegen Mitmenschen und ein bunter Anstrich. Statt Housing first und legalen Konsumräumen schließen sie lieber einen schönen, bunten Garten und klopfen sich dann auf die Schulter, weil sie es weiterhin geschafft haben, die Menschen vor Ort klein zu halten.
Wir waren überrascht von der Plötzlichkeit, mit der dieser Eingriff der Stadt kam und möchten uns mit den Menschen vor Ort solidarisieren – den Menschen, die den Garten am Laufen halten, tolle Veranstaltungen schmeißen und einen Rückzugsort bieten und mit denjenigen, die diesen Rückzugsort nutzen.