100 Menschen im linksradikalen Block beim CSD Kiel – Gegen das Wokewashing von Polizei und Konzernen!

Ein Foto der Fronttranspis des Blocks. "No Cops, no Corporations at pride! Schluss mit dem Sich-Einfügen in die Cisheteronorm! Queere Befreiung gibt es nur jenseits von Staat und Kapital!" gepaart mit einem aufgemalten brennenden Bullenwagen, ein Banner mit dem Schriftzug "Trans Liberation now! - Für ein Leben in Freiheit und Würde" mit einen trans* Symbol im Hintergrund, sowie eine nonbinäre Flagge. Im Hintergrund weht eine rote Antifa-Flagge.

Am vergangenen Samstag (09.07.) fand der diesjährige CSD in Kiel statt.
Etwa 100 Menschen schlossen sich dem antikapitalistischen Block an, um der Aneignung von queeren Kämpfen durch Konzerne und der Selbstdarstellung der Polizei als „bunte, progressive Freund*innen und Helfer*innen“ etwas entgegen zu setzen.
Sprechchöre wie „Stonewall was a riot, we will not be quiet!“ oder „Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand!“ unterstrichen diese Position deutlich.

Natürlich gab es auch dieses Jahr wieder einen Stand der Polizei auf dem anschließenden Straßenfest. Unser Versuch, diesen durch ein Banner abzuschirmen, wurde von den örtlichen CSD-Organisierenden keine fünf Minuten geduldet. Wir bekamen einen Platzverweis. Zum Glück war die TKKG erfolgreicher als wir – sie mussten sich daraufhin jedoch Pöbeleien der Puppies SH und Anfeindungen der Humanistischen Partei gefallen lassen. Die CSD-Orga kommentierte die ganze Aktion auf Instagram auch noch mit „Danke, liebe Polizei“. Eine ausführliche Erläuterung der Geschehnisse findet ihr auf ihrem Blog.

Wir haben wenig erwartet, aber dazu fällt uns nichts mehr ein. Wir sind enttäuscht und traurig über diese unsolidarische Gegenreaktion auf friedliche Polizeikritik. Und darüber, dass ein bedeutender Teil der queeren Community sich mit einem Einfügen ins System der Unfreiheit und Ungleichheit zufrieden gibt.

Umso mehr hat es uns gefreut, neue Menschen kennenzulernen, die für die selbe Sache kämpfen wie wir. Es wurden spontan linke, queere Demosprüche erfunden, „Stonewall was a riot“-Armbändchen verteilt, und Sticker getauscht. Pride kann mehr als nur Party sein!

Danke an alle, die mit uns da waren!
Echte queere Befreiung gibt es nur jenseits von Staat und Kapital!